Die Chirotherapie erfreut sich in den letzten Jahren wachsender Unbeliebtheit, bzw. sie ist zunehmend in Verruf geraten, weil sie – nicht richtig angewendet – durchaus mehr schaden als gut machen kann.
Im Gegensatz dazu stehen aber die vielen Störungen, die durch eine Fehlstellung von Gelenken und insbesondere der Wirbelgelenke ausgelöst werden können. So ist es nicht selten, dass Schmerzen an den Gelenken bis hin zur Arthrose durch jahrelange Fehlstellungen forciert werden und eine rein medikamentöse Therapie das nicht zu verhindern oder beseitigen vermag.
Spätestens wenn durch Wirbelblockaden im Bereich der Brustwirbelsäule Herzanfall ähnliche Symptome auftreten können, oder es zu Magenbeschwerden unerklärlichen Ursprunges kommt, sollte man doch über die Sinnhaftigkeit richtig angewandter Chirotherapie nachdenken.
Es gibt verschiedenartige Techniken, die alle mehr oder weniger ihre Berechtigung haben. Die meines Erachtens sinnvollste, ist die unter Zuhilfenahme eines Dehnungseffektes, durch den die blockierten Gelenke die Möglichkeit erhalten, sich selbst aus ihrer misslichen Lage zu befreien und in ihre ursprüngliche Position zurückzukehren.
Natürlich erweist sich das manchmal als mehr oder weniger schwierig, insbesondere, wenn die Fehlstellung über längere Zeit bestand und sich die Muskulatur entsprechend angepasst hat. Hier kann eine begleitende Lockerung der verkrampften Muskulatur und eine Nachkorrektur erforderlich werden.
Von „Gewaltakten“ ist generell abzuraten, weil dadurch eher eine Abnutzung, Schmerzen oder Gleitwirbel induziert werden. Außerdem sollten in jedem Fall im Vorfeld Kontraindikationen wie Bandscheibenvorfälle ausgeschlossen bzw. medizinisch abgeklärt werden.